Die KIT-Bienen-Seite

Gemeinschaftsprojekt von Studierenden des KIT und dem Grünen CAMPUS Büro
Biene

Bienen am KIT 

Am 08.04.2017 bezogen 3 Bienenvölker ihren neuen Standort auf dem begrünten Dach des Audimax am KIT Campus Süd und schwärmen nun von dort zu wertvollen Bestäubungsflügen für die Pflanzenwelt aus!

 

Besuchen Sie auch das "KIT-Bienen-Tagebuch" mit Berichten rund um das Bienenjahr

 

Warum ist es so wichtig, Bienen, Hummeln und andere nektarsaugende Insekten zu schützen und zu unterstützen? 

Das seit Millionen von Jahre funktionierende System, welches auf der Partnerschaft zwischen Blütenpflanzen und Bestäubern beruht, ist bedroht. Die Zukunft vieler Insektenarten, wie auch der Honigbiene, ist in Gefahr, seit Jahren beobachten Forscher das weltweite Bienensterben mit wachsender Unruhe. Insektenbestäubung zählt zu den wichtigen ökologischen Leistungen der Natur, denn rund 80 % der Wild- und Nutzpflanzen sind auf Insektenbestäubung angewiesen. Insgesamt schätzt der Weltbiodiversitätsrat IPBES, dass weltweit 40 Prozent aller wirbellosen Bestäuber vom Aussterben bedroht sind – vor allem Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.

Für ein Drittel unserer Lebensmittel benötigen wir die Bestäubungsdienste von Insekten wie Bienen und Hummeln, allein in Europa hängen mehr als 4.000 Gemüsesorten von Bienen ab. Die industrielle Landwirtschaft gefährdet jedoch ihr Überleben: Pestizide schädigen nützliche Insekten, der Lebensraum von Wildbestäubern, wie z. B. Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingsarten, wird durch den Eingriff des Menschen zerstört und Monokulturen erweisen sich als ökologische Wüsten.

Eine Verbesserung der Situation könnte nach Meinung von Experten durch folgende Maßnahmen geschaffen werden, um das Überleben der bedrohten Bestäuber zu sichern: Im Bereich der von Bienen und anderen Insekten extrem abhängigen Landwirtschaft muss eine drastische Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden erreicht werden, wechselnde Fruchtfolgen statt Monokulturen auf den Feldern erfolgen und das Einrichten von naturnahen Refugien zwischen den landwirtschaftlich genutzten Flächen stattfinden.

Der volkswirtschaftliche Nutzen der Honigbiene allein für Deutschland ist immens und macht sie dadurch zum drittwichtigsten Nutztier: Rund 2,7 Milliarden Euro jährlich wird mit Hilfe der Bienen erwirtschaftet! Wobei die gewerblich produzierten Honigprodukte den geringsten Anteil daran ausmachen, den Hauptanteil nehmen die landwirtschaftlich erzeugten Produkte, die auf Bestäubung angewiesen sind, ein.

Allein in Deutschland ist nach Angaben des Deutschen Imkerbundes die Zahl der Bienenvölker seit 1952 von 2,5 Millionen auf heute weniger als eine Million zurückgegangen. Wie groß aber der Nutzen der fleißigen Bestäuber für den Menschen ist, erkannte der Naturkundler Konrad Sprengel bereits vor mehr als 200 Jahren! So schrieb er in seinem 1793 veröffentlichten Buch "Das entdeckte Geheimnis der Natur bei der Befruchtung von Blumen", jeder Staat müsse "ein stehendes Heer von Bienen" halten.

--> Wenn wir auf diesen Seiten von "der Biene" und deren wichtige Bestäubungsdienste sprechen, ist damit die westliche Honigbiene Apis mellifera gemeint sowie die 560 bei uns in Deutschland lebenden Wildbienenarten, ebenso die 41 bei uns heimischen Hummelarten. Nicht zu vergessen die vielen anderen wildbestäubenden Insekten ... Sie alle benötigen unseren Schutz und unsere Unterstützung für eine intaktere Umwelt, damit die Natur und wir (über-)leben können.

Hier einige interessante, weiterführende Links zur Thematik: 

- Umweltforschung am KIT: Das Schweigen der Hummeln
Pestizide verringern das Summen von Hummeln und Bienen und damit die Menge des gesammelten Pollens – Studie in Scientific Reports

- Landesanstalt für Bienenkunde - UNIVERSITÄT HOHENHEIM

- Vertiefendes Wissen zum Thema 'Wildbienen' finden Sie hier, Verein biodivers.

- Das NachhaltigkeitsExperiment BEETE & BIENEN von Quartier Zukunft am KIT

Ein treffendes und populäres Zitat, dessen Ursprung aber eher bei einem Journalisten einer Garten-Zeitschrift als bei Albert Einstein liegen soll, bringt die Bedeutung der Bestäubungsdienste durch Bienen u.a. Insekten treffend zum Ausdruck:

"If the bee disappeared off the surface of the globe then man would only have four years of life left. No more bees, no more pollination, no more plants, no more animals, no more man."

=> Pflanzen, Bienen, Menschen, Tierwelt, alles ist in einer komplexen Abhängigkeit miteinander verbunden.

Wenn in einem funktionierenden Ökosystem wichtige Bestäuber ausfallen, beginnt ein Teufelskreis: Ohne Bestäuber keine Pflanzen (80 % sind auf Bestäubungsdienste der Insekten angewiesen!), ohne Pflanzen kein Obst, Gemüse und Samen, ohne Samen und Früchte aber fehlt vielen Kleinlebewesen wie Singvögeln und Käfern die Ernährungsgrundlage. Sterben sie aus, fehlen wiederum anderen Arten wichtige Nahrungsquellen und so dreht sich die Abwärtsspirale stetig weiter ...


Welche Nahrungsmittel gäbe es ohne Bienen im Supermarkt nicht mehr zu kaufen?
Foto mit freundlicher Genehmigung von netzfrauen.org

Wie alles begann: Im Sommer 2015 hatten Studierende des Fachgebiets "Building Lifecycle Management", Fakultät für Architektur, die Stegreif-Aufgabe "Bienen-Wohnraum" (fachlich korrekt: "Bienenbeute") für die Bienenhaltung im städtischen Bereich zu gestalten. Die Entwürfe wurden im Rahmen des Karlsruher Stadtgeburtstages KA300 im Schlossgarten-Pavillon ausgestellt. Die Thematik und die innovativen Ideen der Studierenden haben uns, ZUKUNFTSCAMPUS und Grünes CAMPUS Büro, dazu inspiriert, das Projekt aufzugreifen und am KIT weiterzuführen.

Das Stadt-Imkern erfreut sich weltweit immer größerer Beliebtheit. Viele Städter haben die Notwendigkeit erkannt, Bienen als wichtiges Nutztier auch bzw. gerade im städtischen Bereich anzusiedeln, denn hier finden diese mittlerweile mehr nahrhafte Blütenpflanzen als im ländlichen Raum. Auf Grund der vorherrschenden Monokulturen und der exzessiv gemähten Weideflächen blüht auf dem Lande leider kaum noch etwas. Hinzu kommen die in der Landwirtschaft eingesetzten Gifte, die zum Bienensterben beigetragen haben.

So finden sich beispielsweise auch in Karlsruhe schon seit einigen Jahren Bienen z.B. auf dem Dach des Badischen Staatstheaters, im Zoologischen Stadtgarten, am Hauptfriedhof, auf dem Dach der Heinrich-Hüsch-Schule, etc. ... Gerade im Hinblick auf die schwindenden natürlichen Lebensräume der Bienen, Hummeln etc. und der damit verbundenen weitreichenden Auswirkungen ist die Neukonzeption von Bienenweiden für die Ansiedlung und Haltung von Bienen im städtischen Raum ein interessantes Entwurfsthema. Die Studierenden setzten sich hierfür mit den spezifischen Anforderungen an die Bienenhaltung auseinander. Dabei wurden sie von einem der Kooperationspartner, dem Bienenzüchterverein Karlsruhe, fachlich unterstützt. Dieses Projekt und die Ausstellung im KA300-Pavillon entstand auf Initiative und mit Unterstützung des Stadtmarketing Karlsruhe im Rahmen des 300jährigen Stadtjubiläums. 

Hinter diesem Bild verbergen sich alle Entwürfe, zur Ansicht bitte auf das Bild klicken, es lohnt sich sehr!

Hier auch einige Poster zu den Entwürfen:

- Poster von Kerstin Rack
- Poster Mona Bock
- Poster von Lena Bader
- Poster von Melena Metz
- Poster von Peter Borek


Unsere Aktivitäten rund um die Biene:

1. Aktions-Schritt: Im Sommer 2015 und 2017 fertigten wir Saatbomben an unseren Aktionsständen anlässlich des "KIT-Tag der offenen Tür" und an der Auftaktveranstaltung der "Kinderuni", um damit über die Wichtigkeit von nektarspendenden Wildwiesenflächen zu informieren.  Im Herbst 2015 pflanzten wir im Rahmen der grünen O-Phase mit Hilfe von Studierenden und KIT-Mitarbeiter/-innen 6000 frühblühende und nektarspendende Blumenzwiebeln an den KIT-Standorten Campus Süd und Campus Nord. Mehr dazu finden Sie hier

2. Aktions-Schritt: 3 Bienenvölker fanden auf dem Dach des Audimax einen geschützten Standort und nehmen von dort ihre wertvollen Bestäubungsdienste für die Pflanzenwelt auf.

3. Aktions-Schritt: Wir werden auf dieser Seite im Rahmen eines Bienen-Tagebuchs rund um das Bienenjahr berichten.

Buntes rund um die Biene

Biene, Honig, Insekt, Streifen, Grau  Ideenwettbewerb "Nachhaltiger Campus" der TU Dresden / Preisträger

Biene, Honig, Insekt, Streifen, Grau Schnelles und leckeres Bienenstich-Rezept :-)

Biene, Honig, Insekt, Streifen, Grau Link zur Bienenwaage im Lerngarten der PH Karlsruhe